Erstellt von Karina Sávio | |   Erfolgsgeschichte

Fabio Batista kommt aus Brasilien und ist Sporttrainer von Beruf. Nachdem er seine Frau in São Paulo kennenlernte, ist er nach Deutschland gezogen. Hier nahm er an einem internationalen Sportkurs in Leipzig und am Programm BeuthBonus+ teil. Heute arbeitet er als Co-Trainer beim Turn- und Sportverein Lichterfelde und bildet sich weiter fort.


Warum hast du dich dazu entschieden, an BeuthBonus+ teilzunehmen?

Ich sah darin eine wertvolle Gelegenheit, den deutschen Arbeitsmarkt besser kennenzulernen, und gleichzeitig hatte ich die Möglichkeit, meine Deutschkenntnisse zu verbessern. Außerdem wollte ich Anschluss zu Menschen in einer ähnlichen Lebenssituation, um mich zu vernetzten.


Was ist der beste Tipp, den du von den Coaches, Dozent*innen oder im Programm allgemein bekommen hast? 
         
Alle Disziplinen waren hilfreich und spielen eine wichtige Rolle in meinem beruflichen und auch privaten Leben. Auffällig ist, dass alle Kurse und Inhalte eine starke Verbindung haben und sehr gut geplant wurden. Als Highlight kann ich die Tipps von Frau Schnar und Herrn Kluβmann nennen. Während des Coachings mit Herrn Kluβmann konnte ich die Arbeitsmöglichkeiten hier in Deutschland erkennen und mein Selbstbewusstsein stärker aufbauen.


Hast du einen Unterschied in deinem beruflichen Leben vor und nach BeuthBonus+ bemerkt? Was ist dir aufgefallen?

Ich kann sicher sagen, dass ich nach dem Kurs ein besser organisierter und selbstbewussterer Mensch bin. Das Interessanteste für mich ist, dass die Dozent*innen den Schülern keine vorgefertigten Formeln geben, sondern gemeinsam mit ihnen nach einer individuellen Lösung für jeden Fall suchen. Diese Art des Unterrichts ist meiner Meinung nach viel produktiver, weil sie den Schüler zu mehr Selbstständigkeit anregt und ihn besser darauf vorbereitet, mit konkreten Problemen umzugehen.

Würdest du das BeuthBonus+ Programm weiterempfehlen? Warum?

Zweifellos kann ich das BeuthBonus+ Programm empfehlen. Wenn man in einem anderen Land und einer anderen Kultur ankommt, ist es wichtig, dass man die Möglichkeit hat, zu lernen, wie man am besten in ein neues Leben startet. Ich glaube, dass viele Menschen am Anfang leiden, weil sie nicht die notwendige Unterstützung haben, um den Prozess zu verstehen. BeuthBonus+ war für mich wichtig, um mich besser zu orientieren, wie der Arbeitsmarkt in Deutschland funktioniert und um mich besser auf Bewerbungen und den Arbeitsalltag vorbereiten zu können.


Könntest du uns ein bisschen über dein Studienleben und deine Arbeitserfahrungen erzählen?

Ich habe im Jahr 2007 mein Studium im Sportbereich abgeschlossen. Seitdem habe ich mehr als 15 Weiterbildungen in verschiedenen Disziplinen des Sportsbereiches abgeschlossen. Ich arbeite seit 2004 mit Sport und hatte die Möglichkeit, mit mehr als 8 Sportarten zu arbeiten und viele Erfahrungen zu sammeln. Sport macht mir wirklich viel Spaß und ich könnte mir nie vorstellen, in einem anderen Bereich zu arbeiten.


Genauso wie ich, hast du schon einen guten Arbeitsplatz in Brasilien gehabt und warst im Beruf erfolgreich. Wie ist es für dich neu im Berufsleben, hier in Deutschland, anzufangen? Was sind deine Erwartungen?

Ich muss zugeben, dass es zwar nicht einfach ist, aber ich versuche immer optimistisch zu sein. Ich hatte einen guten Job, ein gutes Gehalt und eine solide Karriere über mehr als 15 Jahre lang in Brasilien. Selbst wenn ich an alle die Schwierigkeiten denke, lasse ich mich nicht entmutigen, sondern sehe diese neue Herausforderung als Lernerfahrung und als Chance, kompetenter zu werden und nicht in der Komfortzone zu bleiben. Ich liebe das, was ich als Beruf mache, und ich bin überzeugt davon, dass es unabhängig vom Land immer Platz für professionelle und engagierte Menschen gibt.

Du hast hier in Deutschland eine Weiterbildung als internationaler Fitnesscoach absolviert. Welche beruflichen Perspektiven eröffnet diese Weiterbildung für dich? Glaubst du, eine Weiterbildung ist essentiell für ein erfolgreiches Arbeitsleben in Deutschland, wenn man zuwandert?

Als Internationaler Fitnesstrainer darf ich in verschiedenen Bereichen arbeiten. Zum Beispiel könnte ich sowohl im Fitnessstudio als auch in einem Verein arbeiten. Eine andere interessante Möglichkeit wäre, als Personaltrainer zu arbeiten. Ich weiß, dass die Weiterbildungen in Deutschland essenziell sind, wenn man eine erfolgreiche Karriere will. Für mich sind Weiterbildungen nicht nur eine Chance für einen Karriereaufstieg, sondern eine Möglichkeit auch die Deutschkenntnisse zu vertiefen.  


Du bist Athletiktrainer von Beruf und seit Anfang September arbeitest du als Co-Trainer bei dem Turn- und Sportverein Lichterfelde von 1887 e.V. Was machst du als Co-Trainer genau und wie ist für dich diese Gelegenheit deine Kenntnisse umzusetzen?

Am Anfang musste ich nur beobachten, um das System zu verstehen. Aktuell arbeite ich als Co-Trainer und das bedeutet, dass ich den Headcoach unterstützen muss, bei allem, was notwendig ist. Es geht darum, Übungen zur Stärkung von Muskeln, Sehnen und Bändern zu entwickeln, damit wir während der Saison keine verletzten Sportler haben. Eine weitere Aufgabe, die mir zukommt, ist die Begleitung der Sportler während der Wettkämpfe.


Welche Probleme sind dir trotzdem beim Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt begegnet? Und wie hast du sie bewältigt?

Das größte Problem für mich waren die fehlenden deutschen Sprachkenntnisse. Dieses Problem wirkte sich unmittelbar auf mein Selbstvertrauen bei der Suche nach einer Stelle auf dem Arbeitsmarkt aus. Heute ist mein Deutsch viel besser, aber ich habe noch einen langen Weg vor mir. Ich versuche, die Sprachbarriere mit Freundlichkeit und Hingabe für die Arbeit zu überwinden.

Was sind deine nächsten beruflichen Ziele?

Ehrlich gesagt, habe ich während meiner Laufbahn gelernt, mich mehr auf die Gegenwart als auf die Zukunft zu konzentrieren. So viel man auch plant, man hat wenig Einfluss auf die Zukunft, also mache ich nur mittelfristige Prognosen, aber ich versuche immer 100 % zu geben und heute das Beste zu tun und nicht so viel über morgen nachzudenken. Ich habe zwei Ziele, die ich in den nächsten Wochen oder Monaten erreichen möchte. Das erste ist, mein Deutsch weiter zu verbessern und in Zukunft fließend zu sprechen, und das zweite Ziel ist, alle Weiterbildungsmöglichkeiten zu nutzen, die das Land anbietet. Im Gegensatz zu meinem Heimatland haben wir hier viel mehr kostenlose Möglichkeiten zu studieren und uns zu qualifizieren. Ich kann mir nicht vorstellen, wie mein Berufsleben aussehen wird, aber ich werde alle mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Ressourcen nutzen, um ein besserer Sporttrainer zu werden.


Hast du Tipps für Migrant*innen, die jetzt auf der Jobsuche sind?

Ich habe nur zwei, aber wertvolle Tipps. Der erste ist, immer Selbstvertrauen zu haben und daran zu glauben, dass man in der Lage ist, ein neues Leben zu beginnen. Höre nie auf, an dich selbst zu glauben. Der zweite Punkt scheint offensichtlich zu sein, aber er ist sehr wichtig. Höre nie auf, Deutsch zu lernen und versuche, das Niveau eines Muttersprachlers zu erreichen. Tatsache ist, dass Menschen, die die Sprache beherrschen, immer mehr Chancen haben werden als diejenigen, die sie nicht beherrschen.

Vielen Dank für das Interview!

Copyright: Fabio Batista