Das Qualifizierungsprogramm CREDIT POINTS war eine individuelle Ergänzungsqualifizierung für zugewanderte Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen mit technischen Abschlüssen. Individuell bedeutet, dass das Projektteam gemeinsam mit den Teilnehmenden einen Qualifizierungsplan erstellte, der auf die persönlichen Bedürfnisse der Teilnehmenden abgestimmt war.

Der individuelle Qualifizierungsplan wurde aus verschiedenen Modulen maßgeschneidert zusammengestellt. Diese Module umfassten:

  • Module zur Ergänzung der Fachkompetenz: Angebote aus dem Fern-, Online- und Präsenzstudium, z.B. Ingenieurwissenschaften
  • Module mit Wahlschwerpunkten: Forschungs-, Medien- und Sprachkompetenz, z.B. berufsbezogenes Deutsch
  • Praxisphasen in Unternehmen: Kurze, aufgabenbezogene Phasen in Unternehmen (Berlin/Brandenburg)
  • Mentoring und Coaching: Unterstützung bei der Entwicklung von Fach- und Sprachkompetenzen
  • E-Portfolio: Fortlaufende Dokumentation von erworbenen Kompetenzen und Karriereplanung

Im Rahmen der individuellen Ergänzungsqualifizierung wurde eine Reihe von Schlüsselkompetenzen ausgebaut. Diese umfassten u.a.:

  • FACHKOMPETENZEN umfassen Fachwissen, Fachkenntnisse und Fertigkeiten, welche eine kompetente, selbstständige Bewältigung von fachspezifischen und berufstypischen Aufgaben und Anforderungen ermöglichen, z.B. Fachwissen zu Baustatik im Bereich Bauingenieurwesen. Beispiel: Modulhandbuch für den Bachelorstudiengang Bauingenieurwesen.
  • SPRACHKOMPETENZEN umfassen berufsbezogene Sprachkompetenzen in den Sprachen Deutsch und Englisch, welche eine kompetente Bewältigung von sprachlichen Anforderungen im Kontext des Berufslebens oder der Vorbereitung darauf ermöglichen. Berufsbezogene Sprachkompetenzen gehen über das Erlernen bzw. Beherrschen von Fachwortschatz und Grammatik hinaus. Im Vordergrund steht die schriftliche und mündliche Kommunikation, die mit einer bestimmten Arbeitstätigkeit einhergeht. Mehr zum Thema „Berufsbezogenes Deutsch“.
  • MEDIENKOMPETENZEN umfassen fachübergreifende Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich neuer, digitaler Medien, vor allem bezogen auf das Wissen über verschiedene Medien und die Fähigkeit die digitalen Medien im Kontext des Berufslebens oder der Vorbereitung darauf effektiv zu nutzen und innovativ einzusetzen. Medienkompetenzen sind für das Lernen und Arbeiten unabdingbar und bringen öffnen neue Wege zum selbstständigen, lebenslangen Lernen.
  • FORSCHUNGSKOMPETENZEN umfassen fachspezifische und fachübergreifende Kenntnisse und Fähigkeiten, welche eine kompetente Bewältigung von forschungsrelevanten Aufgaben und Anforderungen, z.B. in den Bereichen Biotechnologie, Maschinenbau, Informatik, ermöglichen. Angewandte Forschungskompetenzen erleichtern den Einstiegs in neue Technologiefelder, z.B. Elektromobilität, Clinical Engineering.
  • METHODENKOMPETENZEN umfassen fachspezifische und fachübergreifende Kenntnisse und Fähigkeiten zur Anwendung von Lern- und Arbeitsmethoden, z.B. Methodenkompetenzen in den Bereichen Projekt- und Qualitätsmanagement sind wichtig, um technische Projekte zu koordinieren und Prozessabläufe zu optimieren. Beispiel: Angebote zum Qualitätsmanagement beim Fernstudieninstitut der BHT.
  1. Online Fragebogen: Im ersten Schritt wurde mithilfe eines Online Fragebogens die erste Vorauswahl der Kandidatinnen und Kanditaten vorgenommen. Die ausgewählten Personen werden zu persönlichen Beratungsgesprächen in die Hochschule eingeladen.
  2. Persönliche Beratungsgespräche: Im zweiten Schritt wurde im Rahmen der Beratungsgespräche eine Eignungsdiagnose durchgeführt. Diese umfasste u.a. eine Analyse der bisherigen akademischen und berufsbezogenen Laufbahn, die Feststellung der gewünschten zukünftigen Entwicklung und die Beratung zu den passenden, individuellen Möglichkeiten der Ergänzungsqualifizierung an der Berliner Hochschule für Technik.
  3. Individuelle Qualifizierungspläne: Im dritten Schritt wurden auf der Basis der Kompetenzdiagnose individuelle Qualifizierungspläne und Vereinbarungen. Dabei können verschiedene Module individuell miteinander kombiniert werden. Auch der Workload konnte individuell, je nach zeitlicher Verfügbarkeit, bestimmt werden.

Die Qualifizierungsinhalte wurden in kombinierten Lernphasen aus Online und Präsenzphasen (sog. Blended Learning) ermittelt. Hierbei wurden die Selbststudienzeiten sowohl durch Präsenzphasen, als auch durch den persönlichen Austausch mit Dozenten über das Internet ergänzt. So konnten sich die Teilnehmenden zeitlich flexibel und ortsunabhängig neben dem Beruf  qualifizieren.