im Rahmen der DeLFI/HDI Konferenz 2018 an der Goethe Universität Frankfurt/Main (Workshoptag: Montag, 10.09.2018)

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Logo Gesellschaft für Informatik (Konferenzausrichter: Fachgruppe E-Learning)

Termine

  • 26.06. Einreichungsfrist der Abstracts (2-3 Seiten) über das conftool der DeLFI 2018
  • 09.07. Rückmeldung an Einreichende über Annahme/Ablehnung
  • 20.07. Einreichungsfrist für die Camera Ready Version (6-8 Seiten) der akzeptierten Beiträge
  • 04.09. Rückmeldung an die Teilnehmenden zum detaillierten Ablauf

Die Nutzung digitaler Technologien fördert eine höhere Durchlässigkeit des Bildungssystems und eine bessere Transparenz bei der Bescheinigung von erworbenen Kompetenzen und/oder Qualifikationen. Wenn auf der einen Seite mehr und mehr Lernszenarien digital realisiert werden, Blended Learning und auch reine Online Lernangebote etabliert werden, ist es ein großer Nachteil für Institutionen, Lehrende und Lernende, wenn Kompetenz-/ Qualifikationsnachweise weiterhin ausschließlich als papier-basiertes bzw. elektronisches Dokument ausgestellt werden. Papierbasierte und/oder elektronische (z. B. Scan, PDF) Nachweise stellen eine Herausforderung für die maschinelle Verarbeitung dar und erlauben keinen Anschluss an das “semantische Web”. Bei klassischen Nachweisen sind manuelle Schritte der Interpretation notwendig, um festzustellen inwieweit jemand die Kompetenz-/Qualifikations- anforderungen für ein anschließendes Modul, einen Kurs oder einen Arbeitsplatz erfüllt. Aufgrund wachsender Diversität der Lernenden und der Arbeitswelt reichen simple Zeugnisse nicht mehr aus.

Daneben wird informelles, nichtformales und selbstgesteuertes digitales Lernen immer bedeutsamer. Das so individuell Erlernte wird nicht über klassische Zertifikate nachgewiesen. Eine Alternative ist notwendig und soll auch aufgrund von EU-Empfehlungen zur Validierung nichtformalen und informellen Lernens geschaffen werden. Hier bekommen digitale Nachweise eine besondere Bedeutung: Sie ermöglichen Validierung und Anerkennung von Lernergebnissen auch aus nichtformalen, informellen und digitalen Lernkontexten. Mehrere europäische Projekte und Initiativen haben bereits Ansätze entwickelt, z. B. Open Badge Network, European Badge Alliance, ReOpen, Open Virtual Mobility.

Der Einsatz von digitalen Kompetenz-/Qualifikationsnachweisen wird auch auf nationalen Ebenen thematisiert, z. B. AG „Anerkennung und Anrechnung digitaler Lehrformate“ beim Hochschulforum Digitalisierung. Die Diskussionen und Beispiele auf der nationalen Ebene zeigen jedoch, dass der Einsatz von digitalen Nachweisen bisher nur langsam voranschreitet und noch viel Bedarf an Lösungsentwicklung und Aufklärung zu Einsatzmöglichkeiten besteht.

Digitale Nachweise  (engl. Digital Credentials) auf der Basis von offenen, metadaten-basierten Standards wie Open Badges oder Blockcerts) zur Bescheinigung von erworbenen Kompetenzen und/oder Qualifikationen sind flexibel genug, Erfolge aller Formen des  Lernens zu validieren und anzuerkennen. Digitale, Metadaten-fähige Nachweis-Formate können zusätzlich mit semantischen Technologien kombiniert werden, um (teil-)automatisiert Kompetenzen zu erkennen, in Bezug zu setzen und Kompetenz-/Qualifikationsprofile zu vergleichen. Dies über Domänengrenzen hinweg (inkl. sogenannter Softskills) zu tun und über Sprachen hinweg, ist eine Herausforderung der sich die Informatik, speziell die Fachdisziplinen der Graphentheorie, semantischen Technologien und Machine Learning, annehmen. Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Forschenden zu digitalen Werkzeugen für Kompetenztests (Assessment) und Didaktikern bringt diese Forschung voran.

Ziel des Workshops ist es, Forschende der beteiligten Fachdisziplinen zum Thema digitale Nachweise (Digital Credentials) zusammenzubringen, um die Grenzen und Möglichkeiten interdisziplinär zu beleuchten. Dazu zählen unter anderem Akteure in den folgenden Themenbereichen

  • Digitale Zertifikate (z. B. Public-Key-Zertifikate)

  • Mozilla Open Badges

  • Blockcerts

  • Semantische Technologien zur Kompetenzmodellierung

  • Kompetenzkataloge und ihre Querverweise

  • Graphenalgorithmen und Graphendatenbanken

  • Machine Learning/AI für Bestimmung der Ähnlichkeit von Kompetenzprofilen

  • Matching von Qualifikationsprofilen und Anforderungsprofilen

  • Verfahren zur (semi-)automatischen Kompetenzerfassung bzw. Kompetenzbewertung

 

Im Rahmen des Workshops soll eine praktikable Kombination von Technologien präsentiert und erörtert werden, die geeignet sind traditionelle Kompetenz-/Qualifikationsnachweise zu ergänzen (und langfristig zu ersetzen) mit dem Ziel zur

  1. Validierung und Anerkennung nichtformalen, informellen und digitalen Lernen , 
  2. Verbesserung der Durchlässigkeit des Bildungssystems (primär, sekundär, tertiär), sowie  
  3. Steigerung von Beschäftigungsfähigkeit und Mobilität beizutragen.

Dauer: ca. 8 Stunden (Ganztagesworkshop)

Workshop-Sprache: DEUTSCH (Vorträge in Deutsch oder Englisch nach Wahl der Referenten/innen)

Zuletzt aktualisiert: 04.09.2018 17:33 Uhr

Datum: Mo, 10.09.2018
Zeit: 10:00-17:30 Uhr  (13:00-14:00 Uhr Mittagessen)
Ort: SH – Raum 1.108

Aufzeichnung: Vorträge können je nach Wunsch durch die Redenden von der Goethe Uni aufgezeichnet werden. Dazu wird es vor Ort ein Formular geben inkl. der Auswahl ob öffentlich oder nur DeLFI-interner Zugriff auf die Aufzeichnung gewünscht ist.

Uhrzeit (Dauer)

Agenda

10:00 Uhr (20min)

Begrüßung, Ziel des Workshops 
Personen: Ilona Buchem & Anja Lorenz

10:20 Uhr (25min)

Plenumsaktivität: Für welche Frage(n) würden Sie gerne im Rahmen des Workshops eine Antwort finden? Format: reihum Kurzvorstellung der Teilnehmenden, Erläuterung der Frage(n), Sammlung der Fragen auf Moderationskarten Ziel: Während der Fachvorträge kann in der jeweiligen Diskussion auf diese Fragen eingegangen werden; auch beim Workshopabschluss.

10:45 Uhr (15min)

kurze Pause

11:00 Uhr (2h)

Fachvorträge der akzeptierten Beiträge
6x 15 Min. + je 5 Min. Diskussion (unter Anregung/Rückgriff auf die gesammelten Fragen)

11:00 Uhr Nerijus Kriauciunas (via Zoom Videokonferenzsystem): Digital Open Badges: Youth Perspectives

11:20 Uhr Ilona Buchem: Entwurfsmuster für digitale Kompetenznachweise auf Basis von Open Badges im Kontext virtueller Mobilität - Entwicklung generativer Entwurfsmustern von digitalen Kompetenznachweisen

11:40 Uhr Dominic Orr, Florian Rampelt: Future Skills sichtbar machen. Chancen und Herausforderungen des Einsatzes von Badges zur Dokumentation von Schlüsselkompetenzen der Zukunft an deutschen Hochschulen

12:00 Uhr Antonia Dittmann, Yasmin Djabarian: HFDcert – Das HFD Community Certificate - Gute Lehre zertifizieren

12:20 Uhr Michael Eichhorn, Ralph Müller: Erfassung und Nachweis digitaler Kompetenzen - Ein Kompetenzraster als Grundlage digitaler Kompetenznachweise in eLearning-Qualifizierungsangeboten

12:40 Uhr Julian Dehne, Martin Kapp, Sven Strickroth, Ulrike Lucke: Cooperative Learning with Transparent Learning Outcomes using a Mobile App

13:00 Uhr (60min)

Mittagspause (Zeit vorgegeben durch DeLFI, gemeinsam mit allen anderen Workshops)

14:00 Uhr (3x20min =60min)

Plenumsaktivität: WorldCafé mit 3 Tischen zu “Technologien, Bildungsprozessen, Rahmendbedingungen/Politik”, Gesamtmoderation: Johannes Konert
Leitfragen:
1. Welche Technologien lassen sich passend kombinieren? Was ist noch ungelöst? (Tischmoderation: Christoph Rensing)
2. Welche Bildungsprozesse erfüllen (fast) alle Voraussetzungen für einen Einsatz? Wo werden dig. Kompetenznachweise bereits eingesetzt? Wo/warum nicht? (Tischmoderation: Ilona Buchem)
3. Welche Rahmenbedingungen unterstützen den Einsatz dig. Kompetenznachweise? Welche Hürden sind (rechtlich, politisch, administrativ) noch zu nehmen? (Tischmoderation: Anja Lorenz)

15:00 Uhr (30min)

Ergebnispräsentation je WorldCafé 10 Min. (Diese Ergebnispräsentation dient als Material für die Workshop-Ergebnis-Präsentation im Rahmen der DeLFI)

15:30 Uhr (10min)

Abstimmung zur Gestaltung der 60 Min. offener Zeit im Anschluss (bspw. Vertiefung aus Worldcafé oder Agenda-Entwicklung für dig. Qualifikationsnachweise an das Hochschulforum Digitalisierung)

15:40 Uhr (20min)

Pause

16:00 Uhr (60min)

Offene Zeit, deren Inhalt für Fragenklärung/Diskussion oder Kleingruppen im Rahmen des Workshops mit den Teilnehmenden geplant wird. (Erfahrungsgemäß ergeben sich in Workshops/Sessions stets Brennpunkte der Diskussion, die oft nicht ausreichend aufgegriffen werden können, da nach Beiträgen nur 5min Zeit ist. Hierfür sowie für Weiterführung der WorldCafé Ergebnisse soll diese Pufferzeit für Interessierte Teilnehmende verwendbar sein.

17:00 (max 30 min)

Abschlussrunde
Reihum: Teilnehmende nehmen Ihre Fragen-Karte(n) auf: Was wurde (nicht) beantwortet? Rückmeldung zum Workshop-Ergebnis und Wünsche für nächstes Jahr

17:30 Uhr

Ende  des Workshops
(18 Uhr: DeLFI Empfang im Restaurant Sturm & Drang)

Interaktiver Workshop mit Kleingruppen-Dialogen (Lizenz: UCD School of Medicine CC-SA-BY)

Download der Beiträge

Für den Upload und Download der Beiträge, inkl. Folien wurde ein Ordner in der Beuth Cloud bereitgestellt.

https://cloud.bht-berlin.de/index.php/s/oWBFonQcci8xqdf

Das Passwort haben alle Teilnehmenden erhalten. Fehlt es Ihnen, kontaktieren Sie bitte die Organisatoren.

 

Die Workshop-Proceedings sind öffentlich auf CEUR zugänglich: http://ceur-ws.org/Vol-2250/

Kontakt

Siehe Organisatoren oder hier.