Die energetischen Modernisierungen von Fassaden, Fenstern und Heizungen in Nichtwohngebäuden realisieren selten die erwarteten Einsparungen. Diese Lücke zwischen den theoretisch ermittelten und den praktisch gemessenen Energieverbräuchen (Energieeffizienzlücke) fordert nicht nur das Energiemanagement heraus. Denn die Energieeffizienzlücke in Nichtwohngebäuden beruht vermutlich sehr oft und sehr wesentlich auf energiekritischem Nutzerverhalten (Forschungsthese). Bisher gibt es jedoch – auch, aber nicht nur aufgrund mangelnder Gebäudeleittechnik – weder ein systematisches Verfahren um festzustellen, ob die Nutzer ein Gebäude energetisch übersteuern, noch ist das genaue Ausmaß solcher nutzerbedingter Effekte abschätzbar. Dies ist der Ausgangspunkt des Projektes FEEL Real Estate.

Zur Bearbeitung unserer These soll das Framework "Cockpitsteuerung" verwendet und verfeinert werden. Es handelt sich dabei um eine Struktur zur Erfassung und Steuerung von Energie in Nichtwohngebäuden, die aus dem Forschungsprojekt FEEL hervorgegegangen ist. Das Framework besteht aus den vier Modulen Checklist, Benchmarking, Dashboard und Summary. Es soll durch Bereitstellung organisationaler Module helfen die energetische Lücke zu identifizieren und zu verringern. Die Cockpitsteuerung ist bereits im Hinblick auf das Nutzerverhalten konstruiert worden. Die Praxistauglichkeit des in einer Grundlagenforschung entwickelten modular aufgebauten Instruments der Cockpitsteuerung wurde anhand einer Stichprobe von sechs Gebäuden unterschiedlicher Nutzung nachgewiesen. Jedoch reichen bislang weder Umfang noch Tiefe der Stichprobe für adäquate Analysen und allgemeingültige Aussagen aus. Die anwendungsorientierte Forschung FEEL Real Estate unter Einbeziehung öffentlich und privat genutzter Nichtwohngebäude ist dafür notwendig.