Mittlerweile kann ich auf 4 Monate leben und studieren in Buenos Aires zurückblicken. Am Anfang war noch alles neu für mich, aber inzwischen ist Alltag eingekehrt. Mein erstes Semester neigt sich nun dem Ende entgegen und die Zwischenprüfungen sind alle geschrieben. Zeit für einen kurzen Rückblick.

Im Laufe des Semesters hatte ich die Gelegenheit dem Stadtleben für ein paar Tage zu entfliehen. Es ging in den Norden von Argentinien sowie nach Brasilien, wo sich die Iguazú-Wasserfälle befinden - ein wahres Naturspektakel (Foto). Während man von der brasilianischen Seite einen traumhaften Panoramablick hat, steht man auf der argentinischen Seite direkt unter den vielen Wasserfällen.

Für mehr Erkundungstouren hat bisher die Zeit gefehlt, denn das Semester war mit den Zwischenprüfungen und den praktischen Arbeiten relativ zeitintensiv. Doch diese liegen nun alle hinter mir. Das Vorlesungsende ist in einer Woche und danach werden die Endprüfungen geschrieben. In den meisten Fächern gibt es dafür 4 Termine (zwei im Dezember, zwei im Februar), zwischen denen man wählen kann. Ich werde einen der Termine im Dezember wahrnehmen und mich danach auf eine kleine Erkundungstour in Argentinien begeben, um die Vielfalt des riesigen Landes kennenzulernen, bevor es anschließend in das Praktikum geht.

In meiner Hockeymannschaft fühle ich inzwischen sehr wohl und ich bin gut aufgenommen worden. Die Saison ist vorbei und ich blicke auf einige erfolgreiche Spiele zurück. Dennoch hat es zum Schluss nicht ganz zum Gewinn der Meisterschaft erreicht.

Vor einigen Wochen durfte ich „die 4 Neuen“ Argentinier kennenlernen, die im März an die Beuth kommen. Alle waren sehr neugierig und hatten viele Fragen an uns. Wir tauschten uns über das Leben und Studieren in Berlin aus. Die größten Unterschiede neben dem studieren sind wohl zum einen die öffentlichen Verkehrsmittel und zum anderen das Wetter.

Die öffentlichen Verkehrsmittel sind ein Thema für sich in Buenos Aires. Es gibt viele Züge, die die Provinzen mit der Stadt verbinden. Dann gibt es die Subte (U-Bahn), die allerdings immer voll ist, da dies die schnellste Variante ist, um durch die gesamte Stadt zu fahren. Mit den hunderten von „Colectivos“ (Bus) kommt man zu allen erdenklichen Orten. Sie sind das Sinnbild der Stadt. Allerdings stecken diese oftmals im dichten Verkehr von Buenos Aires fest. Daher sollte man sich immer überlegen, ob man die Strecke nicht lieber zu Fuß läuft. Eine andere Variante dem Verkehr zu entkommen, ist das Fahrrad. Die Stadt bietet an vielen Stationen kostenlose Fahrräder an, die sogenannten „Ecobicis“. Diese sind allerdings sehr beliebt bei den „Porteños“ und daher nicht immer verfügbar.

Für Europäer ist auf der Südhalbkugel verkehrte Welt. Erstens ist die Sonne nie im „Süden zu sehen“ und zweitens, während in Berlin so langsam der Winter einkehrt, beginnt in Buenos Aires jetzt der Sommer. Hier ist eben alles andersherum. Für mich wird es eine neue kulturelle Erfahrung sein, Weihnachten und Silvester bei sommerlichen heißen Temperaturen zu erleben.

Bei Fragen könnt Ihr mich gerne anschreiben: sv.liebig(at)arcor.de