Die Baelz-Stiftung hat sich die Förderung des Ingenieurnachwuchses zum Ziel gesetzt. Die Ausbildung der Ingenieure soll durch praxis­orientierte Elemente ergänzt werden. Multidisziplinäre Aufgaben­stellungen und gesellschaftliche Fra­gen der Energie­bereitstellung und -anwendung sollen dabei verknüpft werden.

Ressourcenverknappung im Bereich der Rohstoffe / Energieträger und Klimawandel sind die aktuellen Herausforderungen im 21. Jahrhundert. Eine nachhaltige Entwick­lung erfordert integrative Strategien zur Harmoni­sierung von ökologischen, ökono­mischen und sozialen Belangen im Bereich der Technik­anwen­dung. Die Nachhaltig­keitsstrategie Deutschlands und der EU zielen in gleicher Weise auf eine Erhöhung der Ressourcen- und Energieeffizienz ab als Ansatz für steigende Wett­bewerbs­fähigkeit, Innova­tionen, Umwelt­schutz und Beschäftigung.

Bei den Aktivitäten der Baelz-Stiftung zur Förderung der Studierenden in den beschriebenen Gebieten sollen im Bereich der Anlagentechnik die Systembe­trachtung und -optimierung, Auswirkungen über den Lebensdauerzyklus und der gesamte Ressourceneinsatz sowie Umwelt­aus­wirkungen verstärkt behan­delt werden. Die Umsetzung der Theorie in die Praxis soll dabei im Mittelpunkt stehen.

Neben der Entwicklung von innovativen Technik-Systemen in den Berei­chen Energie­wandlung, Energie­verteilung und Energieanwendung ist ein optimierter Anlagen­be­trieb der Schlüssel zu mehr Energie­effizienz und Ressourcenschonung. Der Begriff der Betriebsführung und des Regelungs­konzeptes soll neben dem Begriff der Automation verstärkt benutzt werden. Damit wird der Unterschied zu Produktions­systemen betont, wo Automat­ion für Produktivitätssteigerung steht, im Anlagen­be­reich aber eher für geringeren Ressourcen­aufwand durch sparsame Betriebsweise. Damit ist oft eine erhöhte Arbeits­intensität zur Anpassung der Automationsfunktionen verbunden. Es entstehen dabei hochwertige Arbeitsplätze.

Die Methodik der Modellierung und der Anlagensimulation soll verstärkt zum Thema werden, da sie sich weit verbreitet hat und zum Standard bei komplexen Aufgaben­stellungen geworden ist.

Jedes Jahr im September findet das regelungstech­nische Se­mi­nar statt. Dazu wer­den drei Studie­ren­de von allen Fach­hoch­schulen im Bundes­gebiet eingela­den, die entsprechende Studien­gänge anbieten und bei denen die lehrenden Professoren Mitglieder im „Arbeitskreis der Professoren für Gebäudeautomation und Energiesysteme“ sind. Die Seminare werden von den Professoren wechselnd an den verschie­denen Hochschulstand­orten ausgerichtet. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivi­täten der beteiligten Hoch­schulen sollen bei den Semi­naren verstärkt darge­stellt werden.

Die Bälz-Stiftung gestaltet alle zwei Jahre einen Wettbewerb für die besten Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten aus den oben genannten Bereichen mit dem Schwer­punkt der Energieanwendung und Energie­verteilung.

Der Wettbewerb für Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten und die Seminare sollen inhaltlich auf die oben genannten Themen Bezug nehmen und Schwerpunkte setzen, insbesondere auch auf Fragen der

  • Energieanwendung
  • Aufbau der Verteilsysteme
  • Verringerung der Hilfsenergieeinsatzes
  • Integration regenerativer Energieträger
  • Steigerung der Energieeffizienz
  • Emissionssituation / Aspekte des Klimawandels
  • Betriebsführung