Nachfolgend sind die Methoden erläutert, die zur Entwicklung des E-Learning-Konzepts verwendet wurden:
Rahmenmodell für die Konzeptstrukur
Im ersten Schritt der Entwicklung des ePA-Coach-eLearing-Konzepts wurde ein geeignetes Instruktionsdesign-Modell identifiziert, das als Rahmenstruktur für das Konzept dient.
Eine Möglichkeit stellte das häufig verwendete ADDIE-Modell dar, das die Entwicklung eines E-Learning-Angebots anhand von fünf Phasen (Analyse, Design, Entwicklung, Implementierung und Evaluation) beschreibt. Allerdings ist insbesondere die Design-Phase nur sehr allgemein beschrieben. Zudem erfolgt die Entwicklung in der Praxis häufig nicht modellgemäß linear von Phase zu Phase, sondern eher iterativ wie beim sogenannten PADDIQ-Model.
Ein weiteres Rahmenmodell stellt das DO ID-Modell dar, das keine Phasen umfasst, sondern Entscheidungsfelder. Das Modell greift u.a. auch das Motivationsdesign auf. Da die Verwendung von Gamification-Ansätzen zur Steigerung der Lernmotivation einen Schwerpunkt des ePA-Coach-Projektes darstellt und die Projektdurchführung sowieso iterativ in Phasen erfolgt, bietet eine Konzeptstruktur auf Basis des DO ID-Modell einen größeren Mehrwert, wodurch dieses Modell als Rahmenstruktur für das eLearning-Konzept verwendet wird.
Instruktionsdesign: DO ID-Modell
Das Rahmenmodell zeigt auf, welche Entscheidungen bei der Konzeption von multimedialen Lernangeboten getroffen werden sollten und inwiefern sich diese Entscheidungen gegenseitig beeinflussen.
Das Modell wurde im Jahr 2008 erstmals von Niegemann et al. vorgestellt und in den Folgejahren leicht abgewandelt. Die umstrukturierte und ergänzte Variante von 2019 ist die aktuelle Version des Modells (siehe Abbildung). Das DO ID besteht aus den drei Bausteinen Qualitätsmanagement, Analysen und Entscheidungsfelder zum Learning Design, die nachfolgend dargestellt sind:
Zieldefinition | Angaben zum Ziel des Produkts bzw. Projekts und ggf. strategischen Vorabentscheidungen zum Produkt |
Projektmanagement | Informationen zu den verwendeten Methoden und Vorgehensweisen im Projektmanagement |
Evaluation und Usability-Testing | Informationen zur Durchführung von Evaluationen und Usability-Testing |
Lernermerkmale | Angaben zu den Eigenschaften und Lernvoraussetzungen der Zielgruppe |
Merkmale der Lerninhalte | Analyse der Lerninhalte / Wissens- und Aufgabenanalyse |
Angestrebte Kompetenzen | Festlegung der Lehr- und Lernziele / Kompetenzen |
Ressourcen | Angaben zu den verfügbaren und benötigten Ressourcen |
Kontext der Anwendung | Angaben zum Einsatzkontext |
Format oder Formatkombination | Angaben zum Einsatz und zur Kombination der Formate wie z.B. E-Kompendium, Mini-Lectures, Erklärvideos, Fallbeispiele, Planspiele, Serious Games, Simulationen, Micro-Learning-Einheiten, Performance Support Systeme |
Inhaltsstrukturierung | Angaben zur Strukturierung des Lernstoffs z.B. Abstraktionsniveau, deduktive oder induktive Darstellung, Segmentierung, Sequenzierung |
Lernaufgaben und Narration | Angaben zur Gestaltung von Lern- und Übungsaufgaben sowie ggf. Einbettung des Lehrstoffs in eine Geschichte (Narration) |
Technische Bedingungen und Entwicklung | Angaben zu den technischen Aspekten des Instruktionsdesigns (Hard- und Software) wie Geräte, Displaygröße oder Autorensysteme |
Multimedia Design | Entscheidungen zum (lernförderlichen) Einsatz von Multimedia-Elementen wie Text (geschrieben, gesprochen), Bilder, Video, Animationen, Folge von Standbildern, Dekorelemente, motivierend gedachte Zusatzinformationen, Hintergrundmusik |
Motivationsdesign | Entscheidungen zu Strategien und Methoden zur Förderung der Lernmotivation |
Interaktionsdesign | Entscheidungen zu Strategien und Methoden bezüglich Interaktivität und Adaptivität |
Zeitstrukturierung | Entscheidungen zur Zeitökonomie des Lehren und Lernens |
Grafikdesign / Layout | Entscheidungen zu den Gestaltungsaspekten der Darbietung des Lernangebots wie u. a. Typografie (Schrift) Illustration, Fotografie, Bewegtbild, Webdesign |
Implementation | Entscheidungen zur Implementationsstrategie und Beachtung organisatorischer Probleme der Implementation/Einführung wie Skepsis und Ängste bei den (Lehrenden) und Lernenden |