Mein erstes Semester in Argentinien neigt sich bereits dem Ende zu und während sich die meisten Austauschstudenten auf ihre Heimreise vorbereiten, freue ich mich auf das im kommenden Semester vorgesehene Praktikum – Zeit für den nächsten Zwischenbericht.
Nachdem anfangs noch alles an meiner neuen Heimat neu und faszinierend war, ist mittlerweile fast so etwas wie Alltag eingekehrt. Ich habe zahlreiche Freundschaften geschlossen, sehe meine Klassenkameraden regelmäßig während der Vorlesungen und oftmals auch danach beim gemütlichen Matetrinken und stecke momentan mitten in der Prüfungsphase. Inzwischen wurde ich endlich in die argentinische Küche eingeführt – da wird jedes Gericht zum Festmahl! Vegetarier haben es allerdings nicht leicht, das berühmte Rindfleisch bildet praktisch die Grundlage jeder Mahlzeit. Die Inflation beschäftigt uns nach wie vor und unsere Niederlage gegen Chile in der Copa América war der Freundschaft mit unserem Nachbarland nicht unbedingt zuträglich. Buenos Aires ist im Winter deutlich ruhiger als im Sommer, aber die vorausgesagte Eiseskälte ist noch nicht eingetroffen – sofern ich das anhand meiner deutschen Erfahrungen überhaupt beurteilen kann. Wenn ich bei knapp 20°C mit offener Jacke durch die Straßen gehe, werde ich nicht selten erstaunt von dick eingepackten Argentiniern mit Mütze und Handschuhen gemustert.
Die Vorlesungszeit ist offiziell bereits zu Ende, wurde in den meisten Fächern aber aufgrund zeitlicher Verschiebungen des Lehrplans verlängert. In den meisten Kursen fanden tatsächlich zwei Zwischenprüfungen statt, zusätzlich gab es zahlreiche Hausarbeiten und Gruppenpräsentationen. Diese sind zum Bestehen des Fachs erforderlich und Voraussetzung für die Teilnahme an der Abschlussprüfung des jeweiligen Kurses. Dieses „examen final“ kann in drei Prüfungszeiträumen, im Juli, Dezember oder Februar, absolviert werden, unabhängig vom Zeitpunkt der Belegung des Kurses.
Aufgrund der anspruchsvollen Kurse konnte ich während des Semesters keine weiteren Erkundungstouren außerhalb von Buenos Aires unternehmen, was ich aber nach Semesterende nachholen werde. Von meinen Kommilitonen und anderen Austauschstudenten habe ich zahlreiche Tipps und Informationen zu möglichen Reisezielen und zum Reisen selbst bekommen, die natürlich umgesetzt werden wollen.
Bei Fragen könnt ihr mich gerne unter isabellaheck(at)web.de anschreiben! :)
