Hallo Zusammen,

jetzt ist ziemlich genau die Hälfte meines Auslandsjahres in Argentinien vorbei und somit auch der erste erste Abschnitt, aus Vorlesungen und Prüfunge bestehend, so gut wie abgeschlossen. Zwei von drei Abschlussprüfungen sind geschrieben und bestanden. In Representación Gráfica Aplicada wurden wir auch noch mit einer Abschlussprüfung konfrontiert, nachdem wir anfänglich dachten, dass wir in diesem Modul nur die grosse Projektarbeit einreichen müssen. Die Klausur stellte sich jedoch als sehr einfach heraus und war mit dem Wissen, dass man sich im laufenden Semester angeeignet hatte, gut zu bestehen. Die Abschlussarbeit bestand darin eine Zeichung eines Einfamilienhauses anzufertigen. Dazu sollte zusätzlich noch für jede Etage ein Plan der tragenden Bauteile gezeichnet werden. Dies war nicht sonderlich schwierig, aber wenn man beachtet, dass die Studenten erst im zweiten Semester sind, habe ich die Intention des Dozenten nur schwer nachvollziehen können diese Pläne ohne technische/tragwerksplan erische Vorgaben anfertigen zu müssen. Wir haben zu dritt an dem Projekt gearbeitet und dies erfolgreich abgeschlossen. In Puertos y Vías Navegables wurde auch eine Klausur geschrieben, nachdem die zwei Parciales bestanden waren. Durch die zwei grossen Hausübungen hatte ich in den Zwischenprüfungen keinerlei Probleme und das Examen war sehr kurz und bestand nur aus vier Fragen, die man beantworten und dem Dozenten im Anschluss mündlich erläutern sollte. Einen kleinen Ausländerbonus hat man definitiv bei diesen mündlichen Prüfungen und wird eventuell ein bisschen weniger gequält als die argentinischen Kommilitonen ☺. Der Ton zwischen Dozenten und Studierenden ist viel weniger förmlich und als Austauschstudent trifft man auf viel Verständnis und Geduld seitens der Professoren. Eigentlich hätte ich auch gerne auch einen Teil des Moduls “Estudio y Ensayo de Materiales” im ersten Pruefungszeitraum geschrieben, weil ich durch das Parcial eigentlich alles schon gelernt habe. Jedoch ging das nicht und auf den zweiten Teil fühlte ich mich noch nicht genug vorbereitet. Diese Modul umfasste soviele Wochenstunden wie zwei eigentständige Module, deshalb schreibe ich diese jetzt erst im Februar und nutze die Semesterferien nicht nur zum Reisen, sondern auch um mich darauf vorzubereiten. Durch die Vorlesungen, das Leben in Buenos Aires, Freunde und ein wenig Disziplin ist auch mein Spanisch mittlerweile auf einem Niveau, dass mir eine fast problemlose Kommunikation ermöglicht. Besonders den argentinischen Akzent habe ich so lieb gewonnen und verinnerlicht. Ansonsten bin ich seit November mit der Suche nach einem Praktikumsplatz beschäftigt. Meine Bewerbungen habe ich an zahlreiche Firmen geschickt und auch persönliche Kontakte, sowie Hilfsangebote aus der UCA genutzt. Leider bisher ohne nennenswerten Erfolg. Ein Bewerbungsgespräch hatte ich bereits, leider in einer Firma, die sich weniger mit Aufgaben des Bauingenieurwesens befasst und da ich mir das Praktikum gerne anrechen lassen würde, muss ich jetzt auf die Hilfestellung der UCA hoffen und warten. Die wirtschaftliche Situation Argentiniens ist nicht die beste und somit steht man im Wettstreit mit den argentinischen Bewerbern. Oft dient dieses Praktikum als Berufseinstig. Die Firmen benutzen Studenten zunächst als günstige Arbeitskräfte bevor sie diese dann als vollwertige Mitarbeiter einstellen. Für die Erkundung des Landes blieb auch noch Zeit. Dies ist natürlich ein grossartiger Bestandteil des Auslandsjahres und gibt mir genug Kraft und Erholung für das zweite Semester und das Praktikum, auf das ich mich schon sehr freue.

Saludos,

Luisa