Am Montag, dem 08.01. war es endlich soweit: Unsere Studis stellten ihre Prototypen und Entwürfe aus bis zu drei Hackathons vor.

Aufgaben aus der Praxis

Verschiedene Initiativen aus der Umgebung der Hochschule und das Bezirksamt Mitte hatten sich mit konkreten Fragen an das Projektteam „Zukunft findet Stadt“ gewandt. Durch eine Kooperation mit dem Rat für Zukunftsweisende Entwicklung (RZE) konnten diese im Wintersemester direkt in der bereits etablierten Lehrveranstaltung „Projektlabor Zukunft und Nachhaltigkeit (PLZN)“ im Studium Generale von Studierenden bearbeitet werden.

Wertvolle Ergebnisse unserer Studis für die Stadt

Die Stadtteilkoordinator:innen hatten sich Informationsstelen für verschiedene Kieze in Mitte, Wedding, Moabit und Tiergarten gewünscht, um den Austausch zwischen Anwohner:innen, Nachbarschaftstreffpunkten, Initiativen und Vereinen zu fördern.
"Wir wünschen uns Inforäume für alle, die lokale Strukturen durch Kieztafeln (oder Ähnliches) sichtbar machen, Akteure thematisch vernetzen und zum Mitgestalten anregen.", so Eileen Scheier, Stadtteilkoordinatorin Wedding Zentrum.
Acht Studierende aus unterschiedlichen Fachbereichen vom ersten Fachsemester bis zum Masterstudium entwickelten zwei verschiedene Versionen mit vielen verschiedenen interaktiven Bereichen, so gibt es ein Tauschregal, direkt beschreibbare Tafeln, Bereiche zum Aufhängen von Aushängen und Flyerboxen. Die beiden Entwürfe können nun erstmal für eine vierwöchige Testphase an Ort und Stelle aufgestellt werden, um die Akzeptanz im Kiez zu testen. Anschließend sollen sie – nach den von den Studierenden erstellten Bauplänen – im Kiez mit Bewohner:innen nachgebaut und auf die individuellen Gegebenheiten Vorort angepasst werden.

Unterstützt wurden alle Gruppen beim Bauen durch das Rollwerk, gleichzeitig war Alexandre aus dem Rollwerk aber auch Themengeber für „Future Furniture“. Hier ging es darum, Möbel mit einem Mehrwert für das Stadtgeschehen zu entwerfen. Die Studierenden entwarfen dazu eine Bank, auf der man im Sitzen Pedale treten und damit Strom erzeugen kann. Ein erstes Mock-up zur Überprüfung der Sitzeigenschaften konnte fertiggestellt werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurde die Sitzfläche aus gebrauchten Fahrradschläuchen gewebt.

Die himmelbeet gGmbH konnte sich sogar über drei Projektteams freuen: Eine Gruppe entwickelte ein Konzept für eine barrierefreie Terrasse, eine Gruppe baute einen Saatgutautomaten, aus dem sich Besucher:innen des Himmelbeets selbstgemachte Saatgutbomben ziehen können, das dritte Team erstellte eine klappbare Informationstafel. Auch hier werden alle Baupläne und Bauanleitungen zum Nachbauen veröffentlicht.

Die Arbeitsgruppe „Tag des guten Lebens“ des Trägers Berlin 21 e.V. hatte eine weitere konzeptionelle Frage eingegeben: Wie könnte der brachliegende Grünstreifen der Ernst-Friedrich-Promenade neben der BHT nachhaltig und gewinnbringend für alle genutzt werden? Um Anwohner:innen und Vorbeilaufende einzubinden, führten die Studis zunächst eine Umfrage durch, die Vorort aber auch über Social Media beworben wurde. Aus der Auswertung von über 90 eingegangenen Antworten erarbeiteten sie anschließend ein Gesamtkonzept mit vielen unterschiedlichen Bereichen, darunter ein Gemeinschaftsgarten, ein Hundeauslaufbereich und eine Wildblumenwiese. Die Studierenden vertieften sich in unterschiedlichste Themengebiete, sodass ein äußerst vielschichtiges und zum Teil auch wirklich in die Tiefe gehendes Konzept entstand.

Nun sind mehr als zwei Drittel der Lehrveranstaltung erbracht, die Phasen „Understand“ und „Make“ sind abgeschlossen, in den nächsten Wochen werden sich die Studierenden dem Thema „Share” widmen, d. h. Dokumentation und Veröffentlichung stehen an.

Hintergrund

Die „HACKademy“ ist ein Teilvorhaben des Projekts „Zukunft findet Stadt“ der fünf Berliner Hochschulen HTW, HWR, EHB, KHSB und der BHT.
Im Rahmen des Formats bearbeiten Studierende vielfältige, echte Fragestellungen von externen Themengeber:innen aus der Umgebung der Hochschule in den Themenbereichen Klima und Gesundheit. Im engen Austausch entwickeln die Studierenden in interdisziplinären Teams passgenaue Lösungen. Baupläne, Konzepte und Materiallisten werden anschließend öffentlich zugänglich und open source zur Verfügung gestellt, so dass jede*r diese nachbauen kann.
In diesem Wintersemester fand die HACKademy im Rahmen des vom RZE angebotenen Projektlabors “Zukunft und Nachhaltigkeit” statt, für das die Studierenden 2,5 ECTS erhalten, was einem Gesamt-Arbeitsaufwand von ca. 75h entspricht.

Anwendungsbezogene Module mit moderatem Betreuungsaufwand

Unser Ziel ist es, die Methoden der Hackathons fest im Curriculum zu verankern. Haben Sie Interesse, beim nächsten Mal selbst ein Thema beizusteuern? Oder suchen Sie nach Inspirationen, wie Sie den Praxisanteil in Ihrer Lehrveranstaltung erhöhen können?
Sehr gerne erzählen wir Ihnen mehr zu den methodischen Ansätzen und beantworten Ihre Fragen.