ePA-Coach: Digitale Souveränität im Spiegel der elektronischen Patientenakte – Informationelle Selbstbestimmung und Patienten-Empowerment
Wichtige Voraussetzungen für die gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen im Zeitalter der Digitalisierung sind die flächendeckende und leistungsfähige digitale Infrastruktur sowie die digitale Souveränität im Umgang mit Technologien und Daten.
Ziel des Verbundprojekts ePA-Coach ist die Entwicklung einer coachingbasierten, interaktiven Lernplattform, die ältere Menschen zur kompetenten und informationell selbstbestimmten Nutzung ihrer Gesundheitsdaten im Rahmen der elektronischen Patientenakte befähigen soll. Ausgehend von einer systematischen Analyse der spezifischen Bedarfe, Bedürfnisse, Problemlagen und erforderlichen Kompetenzen älterer Menschen zur Nutzung der ePA wird ein medien-/didaktisch zielgruppenrechtes Lernkonzept erarbeitet. Im Rahmen eines iterativen nutzerzentrierten Entwicklungsprozesses sollen dabei die Möglichkeiten einer interaktiv gestalteten MOOC-Plattform erforscht und erprobt werden.
Entwicklung eines E-Learning-Konzeptes mit Gamification-Elementen und einem Avatar (Teilvorhaben an der BHT)
Das Ziel des Teilvorhabens der Beuth HS ist die Entwicklung eines E-Learning-Konzeptes für ältere Menschen zum kompetenten Einsatz der ePA mit Fokus auf die medien-/didaktische Gestaltung der Lernumgebung von Gamification-Elementen und einem Avatar zu einer coaching- und dialog-basierten Lernbegleitung. Dabei arbeitet die Beuth HS agil und iterativ mit allen Projektpartnern zusammen. Für die Hochschule ist der Erfolg gewährleistet, wenn das E-Learning Konzept von der Zielgruppe positiv bewertet wird und dabei wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden.
Hintergrund: Die Gesundheitsversorgung in Deutschland erfolgt in einem hochgradig komplexen und stark differenzierten Gesundheitssystem mit über 200.000 fachlich unterschiedlichen Einrichtungen und Berufsgruppen. Infolge dieser hochgradig arbeitsteilig organisierten Versorgungsstrukturen gestaltet sich auch die Versorgungs-Realität als fragmentierter Prozess. Insbesondere für chronisch kranke, multimorbide Patienten bedeutet dies, dass die Betroffenen eine Vielzahl unterschiedlicher Institutionen durchlaufen müssen und dabei mit verschiedenen und zum Teil widersprüchlichen Krankheitsbestimmungen und Therapiekonzepten konfrontiert werden. Große Erwartungen verbinden sich vor diesem Hintergrund mit der Umsetzung und Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA).
Das Projekt versteht sich als wesentlicher Bestandteil einer zwingend erforderlichen Kommunikations- und Kompetenzstrategie zur Förderung der erforderlichen sozialen Prozesse der erfolgreichen gesellschaftlichen Institutionalisierung der ePA.
https://geriatrie.charite.de/forschung/ag_alter_technik/epa_coach/
https://projekt.bht-berlin.de/epacoach/
Projektleitung Teilvorhaben BHT
Prof. Dr. Ilona Buchem
Partner
- Dr. Anika Steinert, Charité, Forschungsgruppe Geriatrie (CFGG) (Projektkoordinator Verbund)
- Tobias Raddatz, Communicatio Projects GmbH (Commu)
- Prof. Dr. Stefan Böschen, RWTH Aachen University, Human Technology Center (RWTH)
- Dr. Milos Kravcik, Deutsches Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DFKI)
Mittelgeber
BMBF: Mensch-Technik-Interaktion: „Technik zum Menschen bringen“
Laufzeit
1.05.2020 - 30.04.2023
Kontakt
Prof. Dr. Ilona Buchem
buchem [@] bht-berlin.de