IMPACT: Konzept
Der Forschungsverbund IMPACT an der BHT zielt darauf ab, die interdisziplinären Fachkenntnisse zu vereinen und ein umfassendes Forschungsprogramm zu entwickeln. Dieses Programm erstreckt sich über die gesamte Wertschöpfungskette, beginnend mit dem Screening nach neuen Naturstoffen und Interaktionen von Mikroorganismen. Es umfasst die Auswahl des geeigneten Produktionsorganismus, die Optimierung der Produktionsbedingungen, die prozesskontrollierte Herstellung des Biomaterials, die Reinigung des hergestellten Produkts sowie die abschließende Charakterisierung der Biomaterialien und die prozessbegleitende Analytik, einschließlich der Qualitätsprüfung. Durch diese ganzheitliche Herangehensweise streben wir an, innovative Lösungen und Erkenntnisse zu generieren, die einen bedeutenden Beitrag zu verschiedenen Anwendungsgebieten, wie Medizin, Diagnostik, Umwelttechnik und -analytik, leisten können.
Ziele des Forschungsverbundes
Gemeinsames Ziel der Arbeiten ist die Charakterisierung und Produktion bioaktiver Substanzen sowie die Analyse von Gemeinschaften lebender Zellen. Gemäß dem Leitbild der BHT „Stadt der Zukunft“ sollen die Ergebnisse dieser Forschungsaktivitäten im Bereich der Hygiene und der Bekämpfung von Krankheiten Anwendung finden. Derzeit schon begonnene Projekte sind:
- Produktion eines Wirkstoffes gegen Malaria mittels Kultivierung rekombinanter Mikroorganismen
- Vermeidung von Kontaminationen durch mikrobielle Biofilme in Trinkwasserversorgung und Medizin
- Identifikation neuer Wirkstoffe und Produktionssysteme durch automatisiertes High-Throughput-Screening von definierten Cokulturen verschiedener Zellen
Forschungsinfrastruktur
Die Forschungsinfrastruktur des Verbunds zeichnet sich durch modernste Geräte aus, die in den Laboren unserer engagierten Professor*innen aus den Fachbereichen V und VIII, insbesondere in den Studiengängen Biotechnologie und Verfahrenstechnik, vorhanden sind. Hierzu gehören Pipettierroboter für das Screening nach neuen Wirkstoffen und verschiedene Produktionsorganismen, von Escherichia coli über Bacillus megaterium bis zu rekombinanten Stämmen von Cupriavidus necator für die PHA-Bioplastikproduktion.
Professor*innen und Kolleg*innen des Studiengangs Biotechnologie bringen umfassendes Know-how im Biomolekül-Design durch rekombinante DNA-Technologie und stellenspezifische Mutagenese mit. Für die biotechnologische Produktion stehen den Kolleginnen unterschiedlichste Bioreaktoren zur Verfügung, unterstützt durch Expertise von Kolleginnen wie Förster (Fachbereich VIII) und Loth (Fachbereich VII). Das Biotechnikum im Studiengang Biotechnologie (Fachbereich V) und in den Studiengängen Verfahrenstechnik (M.Sc.) und Green Engineering – Verfahrenstechnik (B.Sc.) (Fachbereich VIII) unterstützt die Pipeline durch Steuerung der Produktionsprozesse im Bioreaktor und der Zellkultur sowie durch das Downstream-Processing.
Die Biochemikerinnen aus dem Fachbereich V sind für die Bioanalytik der Biomoleküle zuständig. Alle Kolleginnen setzen ihre Expertise und Kreativität ein, um analytische Tools zu entwickeln. Die Modernisierung des Geräteparks wird durch den Forschungsverbund IMPACT nachhaltig genutzt, um die Produktion und Charakterisierung verschiedenster biotechnologischer Produkte zu ermöglichen.