Schwerpunkte des Forschungsverbundes IMPACT
Der Forschungsverbund wird sich mit drei spezifischen Anwendungsbereichen befassen: bakterielle Biofilme, Malaria und Interaktionen in mikrobiellen Co-Kulturen.
Bakterielle Biofilme
Biofilme sind komplexe Gemeinschaften von Mikroorganismen, die auf Oberflächen wie Zähnen, Implantaten oder medizinischen Geräten, aber auch in Systemen der Grundversorgung wie Wasserleitungen, wachsen und sich durch eine Schleimschicht vor Antibiotika und dem Immunsystem schützen können. Mikrobielle Biofilme stellen somit eine erhebliche Herausforderung in den Bereichen Medizin, Veterinärmedizin und Oberflächentechnologie dar. Um Biofilme zu verhindern und zu bekämpfen, werden neue Zielmoleküle für Biofilminhibitoren charakterisiert und wirksame Inhibitoren gegen diese entwickelt.
Verantwortliche: Prof. Dr. habil. Elisabeth Grohmann
Malaria
Malaria ist eine der häufigsten Infektionskrankheiten, die durch den Erreger Plasmodium verursacht wird. Resistenzen gegen etablierte Anti-Malaria-Medikamente nehmen zu, daher hat das Team um Prof. Dr. Simone Reber in einer „Proof-of-Concept“-Studie gezeigt, dass Wirkstoffe gegen das Protein Tubulin großes Potential besitzen. Zukünftig soll eine technologische Plattform entstehen, die die Systematische Suche nach neuen Wirkstoffen ermöglicht.
Verantwortliche: Prof. Dr. Simone Reber
Wechselwirkungen in mikrobiellen Co-Kulturen
Mikroorganismen haben im Lauf der Evolution besondere Stoffwechselwege entwickelt, die es ihnen ermöglichen, in ungünstigen Umgebungen zu überleben. Dabei produzieren sie Metabolite zur Abwehr von Feinden (Antibiotika) oder zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen in Kooperation mit anderen Mikroorganismen. Im Rahmen des Teilprojekts sollen solche Wechselwirkungen in Co-Kultivierungen von Mikroorganismen in automatisierten Hochdurchsatzsystemen systematisch untersucht werden, um neue wirksame Substanzen zu entdecken. Schwerpunkte liegen (1) auf der Entwicklung von Assays zur automatisierten Erkennung der Induktion neuer Synthesewege in Co-Kultivierungen sowie (2) auf der Übertragung der Co-Kultivierungsprozesse in skalierbare Bioreaktoren.
Verantwortlicher : Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Götz