Das Erzielen der klimapolitischen Ziele bezüglich der CO2-Emissionen von Gebäuden funktioniert nur, wenn man den Gebäudebestand effizienzsteigernd modernisiert. Hier stehen Planer und Betreiber/Eigentümer vor einer Vielzahl unterschiedlicher Herausforderungen und Planungsansätzen. Besonders bei Mietwohnungen können Modernisierungen und Sanierungen oft nur bei Leerstand durchgeführt werden. Daher sind neben technischen, energetischen und finanziellen Aspekten auch sozialwissenschaftliche Themen wesentlich. Das Projekt befasst sich mit diesen Herausforderungen. Ziel des Projektes ist es, mit sozialverträglichen Maßnahmen auch bei schwer sanierbaren Gebäuden die Standards gemäß der aktuellen Energieeinsparverordnung zu erfüllen. Das übergeordnete Thema ist Bauen im Bestand im bewohnten Zustand.

Forschungsansatz

Im Fokus des Projektes steht ein klassischer Altbau, welcher sich durch die dicken Außenwände (≥ 38 cm) als Untersuchungsobjekt eignet. Die Reduzierung der Treibhausgasemissionen und des Primärenergiebedarfs von Bestandsgebäuden soll überwiegend durch die Implementierung regenerativer Energiequellen erfolgen. Der Endenergiebedarf wird gesenkt, indem geringere Innenraumlufttemperaturen bei gleichbleibender operativer Raumtemperatur angestrebt werden. Das geschieht durch die Anhebung der Oberflächentemperaturen des Raums. Um einen Raum zu beheizen, kann man entweder das Medium Luft direkt aufheizen oder kann für den Menschen über den Strahlungsaustausch mit wärmeren Oberflächen ein behagliches Klima herzustellen. Die Außenwandtemperierung hat dadurch einen merkbaren Einfluss auf die Behaglichkeit. Des Weiteren schützt die Außenwandtemperierung den Bestand. Die Taupunkttemperatur wird nicht unterschritten, wodurch die feuchte Raumluft an der Außenwand nicht kondensieren kann, was Schimmel- und Pilzbildung und eine Schädigung der Bausubstanz vorbeugt.

Im Laufe des Projektes wurden hierzu zahlreiche Berechnungen, Simulationen, Versuche und Messungen durchgeführt sowie Materialien und Varianten verglichen, um eine technisch sinnvolle und ökologisch und ökonomisch ausgewogene Umsetzung zu erforschen und zu finden.

Projektleiterin:

Prof. Dipl.-Ing. Katja Biek

Projektpartner:

Fraunhofer IRB

IREES Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien

Postbaugenossenschaft München und Oberbayern eG