Feuchtgebiete wie Flussauen und Moore sind wichtige Kohlenstoffspeicher. Doch in den vergangenen Jahrzehnten scheint dieser Speicher immer stärker ausgewaschen zu werden: In vielen Gebieten Nordeuropas stieg die Konzentration von gelöstem organischem Kohlenstoff (DOC) in Flüssen. Warum das geschieht, untersucht das Forschungsteam im Projekt „ReDOCs“.

Eine mögliche Ursache: Der Klimawandel sorgt für größere Schwankungen der Grundwasserstände, weil diese im Sommer stärker als zuvor absinken und im Herbst aber unverändert ansteigen. Die Forschenden vermuten, dass dies einen chemischen Prozess im Boden ankurbelt – und gehen diesem im Projekt auf den Grund. Die Hypothese: In trockenen Böden ist organischer Kohlenstoff häufig mit Eisenmineralien verbunden. Wenn im Herbst die Wasserstände ansteigen, kann sich diese Verbindung lösen, sodass Kohlenstoff freigesetzt wird. Im Labor wurden diese Vorgänge schon für Mineralböden untersucht. Ob sie auch für Böden mit hohem organischem Anteil wie Moore gelten, ist noch unklar.

Ziel des Projekts ist daher, die Interaktionen zwischen gelöstem organischem Kohlenstoff und Eisen in Feuchtgebieten zu verstehen. Die Wissenschaftler*innen vermuten einen Zusammenhang mit veränderten Grundwasserständen und Bodentemperaturen. Mit ihren Untersuchungen im Einzugsgebiet des Flusses Krycklan in Nordschweden nehmen sie die Prozesse unter die Lupe und übertragen sie anschließend auf deutsche Gebiete.

Laufzeit

04.2022 - 05.2025

Projektleitung an der BHT

Prof. Dr. Benny Selle
Fachbereich III – Bauingenieur- und Geoinformationswesen
Forschungsverbund Sustainable Cities

Projektpartner

Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)

Schwedische Universität für Agrarwissenschaften Umeå

Mittelgeber

Deutsche Forschungsgemeinschaft