» ES IST DAHER ENTSCHEIDEND, DASS WIR ALS ARCHITEKT*INNEN DIE PERSPEKTIVEN UNSERER DISZIPLIN KRITISCH HINTERFRAGEN UND NEUE,  ZUKUNFTSORIENTIERTE LÖSUNGSANSÄTZE ENTWICKELN. «

 

 

Zum Einstieg...
Als Kind wollte ich mal….werden: Musiker
Dein persönliches Motto: Wachse mit jeder Herausforderung!
Als Promovend*in benötigst Du folgende Superkraft/Superkräfte:vorausschauendes Denken

Inwiefern hilft Dir Dein Wissen aus der Berufspraxis für Deine wissenschaftliche Arbeit? Was nimmst Du aus Deiner Berufserfahrung für Deine Promotion an der BHT mit?
Meine langjährige Berufserfahrung in der Baubranche erweist sich als außerordentlich wertvoll für meine wissenschaftliche Arbeit und die Promotion an der BHT. Im Rahmen meiner bisherigen beruflichen Laufbahn habe ich insbesondere die Fähigkeit entwickelt, strukturiert zu arbeiten und auch unter hohem Zeitdruck effizient zu agieren. Diese Kompetenzen lassen sich unmittelbar auf die methodische Bearbeitung wissenschaftlicher Fragestellungen übertragen.

Als Projektmanager konnte ich zudem meine Selbstorganisation kontinuierlich verbessern. Diese Kompetenz, die im beruflichen Kontext von zentraler Bedeutung ist, erweist sich als essenziell für das selbstständige und disziplinierte Arbeiten, das im Rahmen einer Promotion unabdingbar ist. Die Übernahme von hoher Eigenverantwortung im Verlauf meiner beruflichen Laufbahn stellt eine wesentliche Schlüsselqualifikation dar, die den Promotionsprozess maßgeblich erleichtert. Die Kombination von praktischen Erfahrungen und den erworbenen Fähigkeiten bildet eine solide Grundlage, um die wissenschaftlichen Herausforderungen einer Promotion erfolgreich zu bewältigen.

Weshalb wolltest Du noch mal zurück in die Wissenschaft?/ Was gefällt Dir an Deiner Arbeit im Wissenschaftskosmos?
Der Wunsch, in die Wissenschaft zurückzukehren, entspringt meiner langjährigen Faszination für das akademische Umfeld sowie meinem kontinuierlichen Streben nach intellektueller Weiterentwicklung. Bereits während meiner Ausbildung an der Hochschule hegte ich den Wunsch, eine Promotion anzustreben, idealerweise an jener Institution, die mich selbst geprägt hat. Der wissenschaftliche Kosmos stellte für mich stets eine bereichernde und inspirierende Umgebung dar, in der ich sowohl Wissen aufnehmen als auch weitergeben konnte. Es ist mir eine außerordentliche Ehre, diese Tätigkeit nun in Form einer wissenschaftlichen Laufbahn vertiefen zu dürfen.

In allen meinen beruflichen Stationen, sei es in der Lehre oder in der Praxis, habe ich visionär gearbeitet und stets wissenschaftliche Erkenntnisse in meine Arbeit einbezogen. Die Verknüpfung von Theorie und Praxis stellte dabei einen zentralen Aspekt dar. Folglich war es für mich nur konsequent, meine berufliche Laufbahn in Richtung Wissenschaft weiterzuentwickeln. Die Möglichkeit, in einem akademischen Umfeld wissenschaftliche Fragestellungen zu erforschen, Lehre zu betreiben und zur Wissensgenerierung beizutragen, erfüllt mich mit großer Freude und entspricht meinem Idealbild einer beruflichen Tätigkeit.

Was fasziniert Dich an Deiner Fachrichtung? Welche gesellschaftlichen Bezüge/Relevanz siehst Du?
Meine Faszination für die Architektur liegt in ihrer ständigen Wandlungsfähigkeit und ihrem tiefen Einfluss auf unsere Gesellschaft. Architektur ist weit mehr als die Gestaltung von Räumen – sie spiegelt den Zeitgeist wider und reagiert auf gesellschaftliche, ökologische und technologische Veränderungen. Besonders in der heutigen Zeit ist ein Umdenken erforderlich, da die globalen Herausforderungen wie der Klimawandel, Ressourcenknappheit und Urbanisierung nicht mehr ignoriert werden können.

Die Architektur muss sich den dringlichen Anforderungen der Nachhaltigkeit, des sozialen Wohnraums und der ökologischen Verantwortung stellen. In diesem Kontext sehe ich meine Aufgabe darin, die Relevanz der Architektur in ihrer gesellschaftlichen Dimension zu unterstreichen und ihre Entwicklung aktiv mitzugestalten. Die nachfolgenden Generationen fordern zu Recht einen Wandel hin zu umweltgerechten und sozialen Bauweisen. Es ist daher entscheidend, dass wir als Architekt*innen die Perspektiven unserer Disziplin kritisch hinterfragen und neue, zukunftsorientierte Lösungsansätze entwickeln.

Welche persönlichen &/oder beruflichen Ziele (abgesehen vom Abschluss deiner Promotion) hast Du Dir für die Zeit während der Promotion gesetzt
Während meiner Promotion habe ich mir neben dem erfolgreichen Abschluss auch mehrere persönliche und berufliche Ziele gesetzt. Ich möchte vor allem mehr Erfahrung in der Lehre sammeln und meine didaktischen Fähigkeiten weiterentwickeln, um mich gezielt auf eine potenzielle Professur vorzubereiten. Auch die kontinuierliche Weiterentwicklung meiner Persönlichkeit, insbesondere im Hinblick auf Führungskompetenzen und wissenschaftliche Kommunikation, spielt dabei eine wichtige Rolle. Ein weiteres zentrales Ziel ist der Aufbau eines starken Netzwerks sowohl im Forschungsbereich als auch innerhalb des Kollegiums. Dieses Netzwerk wird nicht nur den fachlichen Austausch fördern, sondern auch langfristig meine beruflichen Perspektiven erweitern.

Wie stemmst Du den Spagat zwischen den verschiedenen Aufgaben Deiner Tätigkeit als Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in?
Den Spagat zwischen den vielfältigen Aufgaben meiner Tätigkeit als wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in meistere ich durch sorgfältige Priorisierung und effizientes Zeitmanagement. Neben den typischen Aufgaben eines WiMis bin ich in verschiedenen Gremien aktiv, betreue Abschlussprüfungen und übernehme Lehrverpflichtungen. Je nach Dringlichkeit und Umfang priorisiere ich meine Aufgaben und versuche, Vor- und Nachbereitungen sowie die Projektarbeit bestmöglich zu koordinieren. Zwar gelingt es nicht immer perfekt, alle Aufgaben reibungslos zu verbinden, doch mit der Zeit habe ich gelernt, flexibler und effizienter zu arbeiten. Dieser kontinuierliche Lernprozess hilft mir, die unterschiedlichen Anforderungen zunehmend besser zu bewältigen.

Was würde Dich an einer Tätigkeit als Professor*in reizen?
Eine Professur würde mich vor allem deshalb reizen, weil ich die Möglichkeit sehe, als Vorbild für die BIPoC-Community an akademischen Einrichtungen zu wirken. In vielen Bereichen fehlt es an Repräsentation, und ich möchte dazu beitragen, diese Lücke zu schließen und anderen auf ihrem Bildungsweg Inspiration und Unterstützung zu bieten.

Darüber hinaus verspüre ich eine Leidenschaft für die Lehre. Die Möglichkeit, Wissen weiterzugeben, Studierende zu fördern und sie in ihrer akademischen Entwicklung zu begleiten, motiviert mich sehr. Eine Professur wäre zudem ein bedeutender Meilenstein in meiner Familiengeschichte und würde meine persönlichen wie auch beruflichen Ziele vereinen.

Wie sieht Dein Arbeitsalltag an der BHT aus?
Mein Arbeitsalltag an der BHT ist abwechslungsreich und dynamisch. Er umfasst viel Kommunikation, regelmäßigen Austausch im Hochschulumfeld und verschiedene Aufgaben wie Lehrveranstaltungen, Gremienarbeit und Betreuung von Abschlussarbeiten.

Lassen sich Dein Privatleben und Deine Arbeit an der Promotion gut in Einklang bringen? Und wie gestaltet es sich für dich?
Die Vereinbarkeit von Privatleben und Promotion ist eine Herausforderung, aber machbar. Sie erfordert sorgfältige Planung und Flexibilität, um sowohl den beruflichen Anforderungen als auch den persönlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Was gefällt Dir besonders an der Arbeit in der Forschung und was an der Lehre?
An der Forschung reizt mich besonders die hohe Dynamik und ständige Aktualität, die meinem Interesse an neuesten technologischen Entwicklungen sehr entgegenkommt. Diese rasante Entwicklung motiviert mich, immer am Puls der Zeit zu bleiben.

In der Lehre schätze ich besonders, dass ich diese neuesten Erkenntnisse und Werkzeuge an die nächste Generation weitergeben kann. Ich freue mich, wenn ich die Studierenden auf künftige Herausforderungen vorbereiten und ihnen die nötigen Instrumente für ihre berufliche Laufbahn mitgeben kann.

Was magst Du am Wedding und an Berlin?
Als sogenannter ‚Urberliner‘ bin ich im westlichen Teil Berlins aufgewachsen und beheimatet. Da ich selbst in Kreuzberg und Schöneberg aufgewachsen bin, war Wedding nur ein Bezugspunkt hinsichtlich meiner Zeit an der (ehem. TFH / BEUTH) heute BHT. Inzwischen zählt der Wedding auch zu einem wichtigen Ort in meinem Alltag. Der Wedding ist halt sehr speziell und eigen.

Wie gestaltet sich der Kontakt mit anderen Doktorand*innen während Deiner Promotion?
Der Kontakt mit anderen Doktorand*innen innerhalb meines Fachbereichs könnte regelmäßiger sein, um den Austausch zu fördern. Fachbereichsübergreifend funktioniert der Austausch jedoch besser, vor allem durch die Vernetzungsveranstaltungen im Rahmen des FH-Personal-Projekts, die kontinuierlich angeboten werden.

Außerhalb der Hochschule konnte ich bisher kaum Kontakte knüpfen, insbesondere nicht in meinem Forschungsbereich.

Was macht das FH-Personal Projekt für Dich persönlich aus?
Das Projekt FH-Personal ist für mich persönlich sehr wertvoll, da es mir den Einstieg in die Promotion ermöglicht hat, obwohl ich lange Zeit in der Privatwirtschaft tätig war. Besonders schätze ich, dass ich diese akademische Herausforderung im vertrauten Umfeld meiner bisherigen Lehrtätigkeit angehen kann. Dieses Projekt bietet mir nicht nur die Möglichkeit, mich wissenschaftlich weiterzuentwickeln, sondern stärkt auch meine Verbindung zur Hochschule, was es zu einem besonders wertvollen und bereichernden Privileg macht.